Der Rentnerverband (Pécs) wurde 1989 gegründet. Zu dieser Zeit verloren viele ehemalige Bergleute, Industriearbeiter ihren Arbeitsplatz, da die schnelle Privatisierung und Effektivitätsprobleme dazu führten, dass viele lokale Unternehmen geschlossen wurden. Ein großer Teil dieser Menschen hatte einige gesundheitliche Auswirkungen, Krankheiten, sogar Behinderungen – und viele von ihnen lebten allein, oder verwitwet, etc. Diese „neuen Rentner“ benötigten viel soziale, rechtliche und psychologische Unterstützung: Der Verein wurde gegründet, um diesen Bedürfnissen in der lokalen Gemeinschaft gerecht zu werden. Heute führt die Vereinigung verschiedene Aktivitäten durch, da sie nun kleinere und größere freiwillige Unterorganisationen integriert:
– Gesundheitsvorsorge und -prävention; Bewusstsein für Alterungsprobleme, typische Krankheiten und präventiv pflegende Verbraucherschutzfragen; Kriminalprävention insbesondere für Singles und Ältere; Fragen der öffentlichen Sicherheit, Fälle (Training, Diskussionen, Sensibilisierung);
– Familienleben, generationenübergreifende Probleme, Unterstützung und Prävention von Problemen;
– eine innovative „Senior Academy (Népfőiskola)“, eine Reihe von Expertenvorträgen fürältere Menschen, die sich regelmäßig treffen und neue Communities bilden (heute 15. Gründungsjahr, 6-7 Veranstaltungen pro Jahr, 60-80 Teilnehmer);
– Botschaften, Diskussionen und Unterstützung der lokalen Entscheidungsträger (z.B. der öffentlichen Vertreter, Gremien) bei Problemen von älteren Menschen in der Umgebung;
– Freizeitaktivitäten, Unterhaltung, kulturelle Aktivitäten für diese Altersgruppe (von handgefertigter Kleidung bis hin zu Tanz, Chören, Ausflügen usw.): Förderung von mehr Gemeinschaftsleben und Aktivitäten für diese Menschen.
Pécs hat etwa 40.000 Rentner, die in der Stadt leben. Der Verein hat ca. 1.100 registrierte Mitglieder. Heute bilden 31 getrennt arbeitende „Clubs“ die kooperierende und kooperierende Organisation. Einige von ihnen wurden von Interessengruppen (wie Tanz, Chöre, Amateur- Fotoshooting, Angeln, etc.) initiiert, während andere Senioren aus der näheren und weiteren Umgebung, aus speziellen Stadtteilen, kommen. Typische, gut arbeitende Gruppen organisieren regelmäßige Treffen, Präsentationen, Hunderte von aktiven Mitgliedern wie Baranya Bokréta (Tanzen), Gartenfreunde, Handwerker der traditionellen Kunst, Nationaler Gesangschor, Miners for Culture, Railroad Worker Pensionisten, etc. Leider stehen im Budget nur sehr geringe Beträge für regelmäßige Schulungen der Mitglieder zur Verfügung, so dass einige der Clubs ihre Aktivitäten für Außenstehende mit „kostenloser Einladung zum Training“ öffnen. Eine Ausnahme bildete ein kurzer IKT-Kurs für diejenigen, die einen Teilzeitjob mit Grundkenntnissen im Umgang mit Computersoftware anstreben.
Besondere Aufmerksamkeit wird denjenigen Mitgliedern geschenkt, die sich in einer nachteiligen Situation befinden, wie z.B. plötzliche Krankheiten, Behinderungen, schwere Sozialfälle. Auf der anderen Seite gibt es Mitglieder, die scheinbar bereit sind, für ein kleines Überschusseinkommen eine befristete und/oder Teilzeitbeschäftigung zu haben: Der Verein leistet Rechtsbeistand, bietet Kontaktinformationen und kann – als Mitglied eines Unternehmens der „Rentnerkooperation für Beschäftigung“ in Pecs – eine direkte Hilfe
leisten, um vor Ort eine Arbeit zu finden. Einige der „Clubs“ haben nur ein bis zwei größere Veranstaltungen, andere treffen sich regelmäßig wöchentlich oder monatlich. Die Vorträge der Seniors‘ Academy werden zentral organisiert, ebenso wie einige Free-to-Visit-Konzerte, ein regelmäßiger Kulturwettbewerb für Teams, etc. Die Vorträge der Akademie werden von lokalen Universitätsexperten, Fachleuten aus dem lokalen Schulsystem oder sogar von einigen Clubmitgliedern mit besonderen Kenntnissen und Präsentationsfähigkeiten gehalten. Spezielle Interessengruppen vertreten die Kultur der Minderheiten in Pécs (Kroatisch, Serbisch, Deutsch, etc.). Die Clubs sind sehr aktiv bei großen, von der Stadt organisierten kulturellen Veranstaltungen wie Days of Pecs, etc.
Die Leitung des Vereins hat erfolgreich weitreichende regionale und internationale Verbindungen aufgebaut: Vier nachbarschaftliche Kreisorganisationen arbeiten zusammen und besuchen, die Zusammenarbeit mit Partnerstädten in Deutschland, Frankreich, Kroatien, Serbien und Rumänien ist lebendig. Alle diese Aktivitäten bieten den Mitgliedern ein buntes und vielfältiges Gemeinschaftsleben und die Teilnehmer können den Alltag, die Probleme und Aktivitäten nicht nur lokal, sondern auch regional und international verstehen und erlernen.
Der Verband fordert jährlich einen kleinen Betrag an Mitgliedsbeiträgen. Die Verwaltungsarbeit wird vom gewählten Vorsitz und einem 5-Personen-Büro (alle Beschäftigten sind behindert, werden aus staatlichen Mitteln subventioniert) geleistet. Das Budget kann größer sein, wenn Spenden eingehen oder einige Angebote aus staatlichen, regionalen oder EU-Quellen erfolgreich sind. Wenn diese Mittel nicht ausreichen, zahlen die Mitglieder eine Grundgebühr für besondere Aktivitäten (wie Ausflüge, Reisen, etc.). Die Arbeit der „Clubs“ wird von ca. 30 ehrenamtlichen Leitern geleitet, die von den Mitgliedern für 2-3 Jahre gewählt werden.